Brauerei Kundmüller Weiherer Bier
Brauerei
Das idyllische Örtchen Weiher, idyllisch in einem Tal an den Nordostausläufern des Steigerwaldes gelegen, gehört zur Gemeinde Viereth-Trunstadt im oberfränkischen Landkreis Bamberg und zählt etwa 110 Einwohner. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1523 in einem Brief des Bamberger Bischofs Weygand. Benannt ist es nach einem einstigen Weiher. Durch die Jahrhunderte hindurch wechselte das Dorf mehrfach den Eigentümer und gehörte bis 1804 zur Cent Hoheneich, dem Centgrafenamt zu Trunstadt. 1949 löste es sich von der Gemeinde Trunstadt und wurde ein Teil der Gemeinde Viereth. Zentraler Mittelpunkt von Weiher ist die 1783 erbaute Kapelle „St. Dorothea“.
Ein beliebter Anlaufpunkt für Gäste aus Nah und Fern ist die ortsansässige Brauerei Kundmüller mit Gasthof, Biergarten und Gästehaus. Vielen besser als „Weiherer Bier“ bekannt, kann die innovative Familienbrauerei 2024 auf ihr 150-jähriges Bestehen zurückblicken. Das Anwesen der Brauerei befindet sich bereits seit 1782 in Familienbesitz. Es handelte sich seinerzeit um einen Gutshof, bei dem die Landwirtschaft im Vordergrund stand und tatsächlich auch Wein angebaut wurde. 1874 schließlich gründete Michael Bayer die Brauerei und errichtete diese an der Stelle des alten Kelterhauses. Hinzu kam im Laufe der Zeit eine Gastwirtschaft mit Tanzsaal. Gebraut wurde ausschließlich im Winter lediglich eine Sorte Bier, die vor Ort zum Ausschank kam.
Im Jahr 1964 kam Brauerei Kundmüller zu ihrem heutigen Namen. Die jüngste Tochter Anna heiratete den Landwirt Erwin Kundmüller. Während Anna vorwiegend in der Landwirtschaft arbeitete, braute Erwin neben seiner Arbeit auf dem Feld das Bier. Mit ihm änderte sich auch der Hefetyp. Das Weiherer Bier wurde nun untergärig und begründete die Geburtsstunde des heutigen Weiherer Lagers. Der Ausstoß betrug etwa 350 Hektoliter im Jahr. Gelagert wurde das bernsteinfarbene Unfiltrierte in großen Mutterfässern zu je 600 Litern in einem alten Felsenkeller.
1989 trat Roland Kundmüller in das Familienunternehmen ein. Es folgten der Neubau des Sudhauses sowie zahlreiche weitere Umbau-, Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen. 1997 wurde das Bier zum ersten Mal auch in Flaschen abgefüllt. Die ersten Auszeichnungen, der „Bierkeller des Jahres“ und der erste European Beer Star in Silber für das Weiherer Rauch 2006 ließen nicht lange auf sich warten. Bis zum Jahr 2023 werden sage und schreibe 27 weitere Auszeichnungen, darunter auch zweimal der Consumer‘s Favorite und der Future Award, folgen.
2007 übernahmen die Brüder Roland und Oswald Kundmüller offiziell die Geschäftsführung und prägten das Familienunternehmen fortan. Mit dem Weiherer Bock Bourbon Style Holzfassgelagert kreierten die beiden bereits lange vor dem weltweiten Craft Bier Trend ihre erste außergewöhnliche Bierspezialität in der Champagnerflasche. 2019 ging es mit knapp 20 Medaillen beim International Craft Beer Award und European Beer Star "ausgezeichnet" weiter. Zudem startete in diesem Jahr der komplette Neubau einer innovativen und energieeffizienten Brauerei mit Schroterei, einem 60hl-5-Geräte-Sudhaus, neuem Hefe-, Gär- und Lagerkeller mit zwei offenen Gärtanks, zentraler Kälteanlage, Labor, Sozialräumen und Besucherpodest, ein Großprojekt mit über drei Millionen Investitionsvolumen. Seit Frühjahr 2020 werden nun alle Sorten auf der neuen Anlage gebraut.
2023 und 2024 folgten schließlich die höchsten Auszeichnungen. Das Weiherer Pils holte 2023 den Weltmeistertitel bei den World Beer Awards, und 2024 räumte die Brauerei beim größten Bierwettbewerb der Welt, dem World Beer Cup, drei Medaillen ab. Das Weiherer Kräusen Hell erhielt Gold, während das Weiherer Rauch und der Weiherer Weizenbock jeweils Silber gewannen. Damit etablierte sich die Brauerei Kundmüller 2024 als erfolgreichste europäische Brauerei und erfolgreichste Brauerei außerhalb Amerikas im Wettbewerb. In der Summe hat Weiherer Bier bis dato fast 200 Auszeichnungen bei internationalen Bier-Wettbewerben gewonnen. Heute umfasst das Sortiment über 30 verschiedene Sorten, darunter Bio- und Solarbiere, holzfassgelagerte Spezialitäten und zwei alkoholfreie Sorten. Und ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich traditionelle fränkische Braukunst und Innovationsfreude auf das Beste ergänzen.
Brauerei-Gasthof und Gästehaus
Wärmstens empfohlen sei ein Besuch des Brauerei-Gasthofs Kundmüller. In der gemütlichen Gaststube mit den historischen Deckenbalken können die feinen Weiherer Biere direkt vor Ort genossen werden. Die Küche serviert typisch fränkische Speisen sowie Hausmacher Wurstwaren. Spezialitäten des Hauses sind der Leberkäs am Freitag, das Schäuferla in Biersoße am Samstag sowie der selbstgemachte Gerupfte. Sonn- und feiertags gibt es zudem einen auswahlreichen fränkischen Mittagstisch.
Im Sommer lädt der idyllische Biergarten unter schattenspendenden Kastanienbäumen zum Verweilen ein. Währenddessen können sich die Kleinen auf dem Spielplatz mit Sandkasten, Rutsche, Schaukeln, Seilbahn und Kletterstrecke direkt neben dem Biergarten so richtig austoben oder den Ziegen im Streichelzoo einen Besuch abstatten. Wer länger bleiben oder im Bamberger Land Urlaub machen möchte, kann im angeschlossenen Gästehaus in komfortablen Zimmern zu günstigen Preisen nächtigen.
Weiherer Biermuseum
Ein ganz besonderes Schmuckstück entstand 2018 im ehemaligen Aufenthaltsraum des Gästehauses: das Weiherer Biermuseum. Zu bewundern sind dort über 2000 historische, teils seltene Krüge, dazu historisches Brauereiinventar und gut erhaltene Musikinstrumente: Das Weiherer Biermuseum ist ein kleines Paradies für all jene, welche die Begeisterung für fränkisches Bier und seine Geschichte(n) teilen. Und die perfekte Location zum Beispiel für Verkostungen und Tagungen.
Fotos: (c) Weiherer Bier/ René Ruprecht
Hier geht´s zur Website der Brauerei Kundmüller: Link zur Brauerei




